Mittwoch, 4. März 2009

es kräht der Hahn am Mist

Am Misthaufen stand ein Gockel
Sein’n Harem betrachtend
Der Haufen diente als Sockel
Er sinnierte, Gestank missachtend

Klarabella, schön und nett
Sie schabte in der Wiese
Sie war eine Sau im Bett
Keine war wie diese

Adelheid, Du süße Puppe
Hast niemals Dich gepaart
Dann kamst Du in die Suppe
Das hättest Dir erspart

Eulalia die zarte Maid
ließ mich nicht lange hoffen
Man sah sofort, sie war bereit
Die Kloake stand weit offen

Wachtel Susi zierte sich
Sie war besonders streng
Und so appellierte ich
Das war dann ganz schön eng

Marie-Claire hielt sich für edel
Sie musste daran glauben
Doch: Perlhühnern ohne Schädel
Kann man die Unschuld rauben

Nachbars Gockel, der heißt Sepp
Die Küken drüben, alles meine
Er hat’s nicht gemerkt, der Depp
Alimente zahl’ ich keine

Dienstag, 3. März 2009

Hedonismus oder Logik

Gewissenhaft erwehrt er sich des Gedankens
dass seine Liebe einer anderen gelte
und im Zuge dies nachhaltigen Schwankens
erschaudert er ob dieser Kälte

es ist Liebe und drum ist es gut
aber es ist alles and're als passend
ach, hätt' er doch bloß soviel Mut
den Gedanken dran zulassend

nichts scheint mehr klar
verrückt die Großhirnrinde
der Ernsthaftigkeit bar
ist's doch im Mann das Kinde

Sinnlichkeit oder doch nur Vergnügen
plötzlich ist alles entstellt
es kann, jedoch sollte genügen
unerklärbar auf einmal die Welt

Herz oder Hirn? Wo ist das Ziel?
steh'n oder schweben
Warum ist das alles zuviel?
eine Lösung muss es doch geben

Sonntag, 1. März 2009

Wirtschaftlichkeit, triebbedingt

Ein Mädel, unsagbar schön

Wollte etwas kaufen geh’n

Die Augen grün wie Jade

Die Figur von Gottes Gnade

Die Beine scheinbar endlos lang

Prächtig auch der Brustumfang

Im Winde wogt’ das braune Haar

Und zauberhaft ihr Lächeln war

So schlendert’ sie die Straß’ entlang

Die Gedanken wie ein Bumerang

Was zu erwerben, war nicht klar

Bloß, dass es zum Anzieh’n war

Ein junger Bub saß auf ’ner Bank

Die Weile, die war ellenlang

Schüchtern, wie er nun mal war

Dacht er, sie wäre unnahbar

Doch, als’s Mädel vorbeischritt

Gab ihm’s Schicksal einen Tritt

Sie lächelt’ und zwinkerte ihm zu

Da war’s um ihn gescheh’n im Nu

Es brannte wohl in seiner Brust

Da überkam ihn auch schon diese Lust

Und sichtbar, auch für Dritte

Regt’ sich’s in der Körpermitte

Er fasst zusammen all’ seinen Mut

Weil ein Mann tun muss was er tut

Und er sprach sie an, jedoch ohne Ton

Da verließ der Mut ihn auch schon

Ein Lächeln schenkte ihm die Maid

Tot umzufallen wär’ er bereit

Sie nahm ihn sacht’ an seiner Hand

Und führt’ ihn ins Schlaraffenland

Eine enges Gässchen, gleich ums Eck’

War deren Liebeleiversteck

Sie küsste und liebkoste ihn

Erwidern tat er’s ohnehin

Sie liebten sich ganz unverdrossen

Die Läden waren schon geschlossen

Und weil die beiden sich gepaart

Da hat sie schon mal Geld gespart